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Segmentkernige Biomarker: Bedeutung & Einsatz in der Labormedizin

Der Biomarker Segmentkernige ist ein wichtiger Indikator in der Labormedizin, der bei der Diagnose und Überwachung verschiedener hämatologischer Erkrankungen eingesetzt wird. Er hilft dabei, Anämien, Infektionen und Knochenmarkserkrankungen präzise zu erkennen, und trägt somit maßgeblich zur frühzeitigen und genauen Diagnosestellung bei.

Referenzbereich

50 - 70

Bedeutung niedriger Werte

Niedrige Werte segmentkerniger neutrophiler Granulozyten, auch Neutropenie genannt, deuten häufig auf eine verminderte Anzahl reifer neutrophiler Abwehrzellen im Blut hin, was typischerweise in der Frühphase einer Infektion auftritt, wenn vorhandene Granulozyten vermehrt zur Bekämpfung von Erregern verbraucht werden und die Neubildung im Knochenmark noch nicht nachgezogen hat[3]. Pathophysiologisch kann dies durch eine Schädigung des Knochenmarks, z. B. durch virale Infektionen (wie Hepatitis, HIV, Masern), medikamentöse Einflüsse (Antibiotika, Chemotherapeutika) oder durch angeborene Störungen der Granulozytenbildung verursacht sein[1][2][4]. Differentialdiagnostisch müssen neben Infektionen auch Knochenmarkserkrankungen (z. B. aplastische Anämie, myelophthisische Prozesse) sowie autoimmune Ursachen oder toxische Einflüsse erwogen werden[4][5]. Klinisch erhöht eine Neutropenie das Risiko für bakterielle Sekundärinfektionen, da die primäre Immunabwehr geschwächt ist, was insbesondere bei Patienten unter Chemotherapie oder mit Immundefekten bedeutsam ist[3][5]. Zur weiteren Diagnostik sind die Verlaufsbeobachtung des Blutbilds, eine Knochenmarkpunktion und die Abklärung möglicher Infektionsursachen anzuraten, um die Ursache der Neutropenie zu identifizieren und eine gezielte Therapie einzuleiten. Zudem sollte man medikamentöse Ursachen prüfen und gegebenenfalls absetzen oder anpassen[1][4].

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte von segmentkernigen neutrophilen Granulozyten im klinischen Kontext, auch als „Rechtsverschiebung“ bezeichnet, deuten auf eine vermehrte Präsenz älterer, reif ausgebildeter neutrophiler Granulozyten im Blut hin. Pathophysiologisch kann dies durch eine gestörte Neubildung im Knochenmark entstehen, bei der weniger junge Granulozyten ins Blut gelangen, während ältere Zellen vermehrt zirkulieren. Typische Ursachen sind medikamentös bedingte Knochenmarksschäden, zum Beispiel durch Chemotherapie oder Strahlentherapie, sowie megaloblastäre Anämien (z.B. aufgrund von Folsäuremangel), bei denen die Zellreifung und -teilung gestört ist. Auch nach einer Milzentfernung kann der Abbau segmentkerniger Granulozyten vermindert sein, was zu deren erhöhtem Anteil führt. Klinisch sind erhöhte segmentkernige Granulozyten daher Hinweise auf eine verminderte Knochenmarkfunktion oder eine Störung der Granulozytenreifung und können mit speziellen hämatologischen Erkrankungen oder iatrogenen Effekten assoziiert sein. Bei erhöhten Werten sollten ergänzende diagnostische Maßnahmen wie ein vollständiges Blutbild inklusive Differential, Vitaminstatus (Folsäure, Vitamin B12), Knochenmarkuntersuchungen und anamnestische Klarstellung zu Medikamenteneinnahme und Operationen (z.B. Splenektomie) erfolgen, um die Ursache zu klären. Therapeutisch richtet sich die Behandlung nach der Grunderkrankung, etwa Substitution bei Mangelzuständen oder Anpassung der medikamentösen Therapie gemäß medizinischer Leitlinien. Regelmäßige Verlaufskontrollen sind zur Überwachung der Knochenmarkfunktion indiziert[1].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Belastung

Belastung

Stress

Schwangerschaft, Geburt, extremer Stress oder Sport können vorübergehend Werte ansteigen lassen.

Autoimmunerkrankungen

Autoimmunerkrankungen

Lupus, Rheuma (Zerstörung der Granulozyten).

Infektionen & Entzündungen

Infektionen & Entzündungen

Herz

Bakterielle Infekte (z. B. Lungenentzündung), chronische Entzündungen (z. B. Rheuma, Morbus Crohn), Herzinfarkt, Schlaganfall.

Behandlungen

Behandlungen

Kortison steigert die Produktion, Chemotherapie kann selten Werte erhöhen. Chemotherapie, Strahlentherapie, manche Antibiotika oder Schmerzmittel können dagegen niedrige Werte verursachen.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Infektionsschutz

Infektionsschutz

Gute Hygiene, Menschenmengen meiden, bei Fieber >38,3 °C sofort zum Arzt.

Ursache abklären

Ursache abklären

Blutwerte (CRP, Entzündungsmarker) und ggf. Röntgen/Ultraschall prüfen.

Ergebniserklärung

Niedrige Werte segmentkerniger neutrophiler Granulozyten, auch Neutropenie genannt, deuten häufig auf eine verminderte Anzahl reifer neutrophiler Abwehrzellen im Blut hin, was typischerweise in der Frühphase einer Infektion auftritt, wenn vorhandene Granulozyten vermehrt zur Bekämpfung von Erregern verbraucht werden und die Neubildung im Knochenmark noch nicht nachgezogen hat[3]. Pathophysiologisch kann dies durch eine Schädigung des Knochenmarks, z. B. durch virale Infektionen (wie Hepatitis, HIV, Masern), medikamentöse Einflüsse (Antibiotika, Chemotherapeutika) oder durch angeborene Störungen der Granulozytenbildung verursacht sein[1][2][4]. Differentialdiagnostisch müssen neben Infektionen auch Knochenmarkserkrankungen (z. B. aplastische Anämie, myelophthisische Prozesse) sowie autoimmune Ursachen oder toxische Einflüsse erwogen werden[4][5]. Klinisch erhöht eine Neutropenie das Risiko für bakterielle Sekundärinfektionen, da die primäre Immunabwehr geschwächt ist, was insbesondere bei Patienten unter Chemotherapie oder mit Immundefekten bedeutsam ist[3][5]. Zur weiteren Diagnostik sind die Verlaufsbeobachtung des Blutbilds, eine Knochenmarkpunktion und die Abklärung möglicher Infektionsursachen anzuraten, um die Ursache der Neutropenie zu identifizieren und eine gezielte Therapie einzuleiten. Zudem sollte man medikamentöse Ursachen prüfen und gegebenenfalls absetzen oder anpassen[1][4].

Erhöhte Werte von segmentkernigen neutrophilen Granulozyten im klinischen Kontext, auch als „Rechtsverschiebung“ bezeichnet, deuten auf eine vermehrte Präsenz älterer, reif ausgebildeter neutrophiler Granulozyten im Blut hin. Pathophysiologisch kann dies durch eine gestörte Neubildung im Knochenmark entstehen, bei der weniger junge Granulozyten ins Blut gelangen, während ältere Zellen vermehrt zirkulieren. Typische Ursachen sind medikamentös bedingte Knochenmarksschäden, zum Beispiel durch Chemotherapie oder Strahlentherapie, sowie megaloblastäre Anämien (z.B. aufgrund von Folsäuremangel), bei denen die Zellreifung und -teilung gestört ist. Auch nach einer Milzentfernung kann der Abbau segmentkerniger Granulozyten vermindert sein, was zu deren erhöhtem Anteil führt. Klinisch sind erhöhte segmentkernige Granulozyten daher Hinweise auf eine verminderte Knochenmarkfunktion oder eine Störung der Granulozytenreifung und können mit speziellen hämatologischen Erkrankungen oder iatrogenen Effekten assoziiert sein. Bei erhöhten Werten sollten ergänzende diagnostische Maßnahmen wie ein vollständiges Blutbild inklusive Differential, Vitaminstatus (Folsäure, Vitamin B12), Knochenmarkuntersuchungen und anamnestische Klarstellung zu Medikamenteneinnahme und Operationen (z.B. Splenektomie) erfolgen, um die Ursache zu klären. Therapeutisch richtet sich die Behandlung nach der Grunderkrankung, etwa Substitution bei Mangelzuständen oder Anpassung der medikamentösen Therapie gemäß medizinischer Leitlinien. Regelmäßige Verlaufskontrollen sind zur Überwachung der Knochenmarkfunktion indiziert[1].

Quellen

  • https://www.fernarzt.com/wissen/laborwerte/neutrophile-granulozyten/(Link)
  • https://www.netdoktor.de/laborwerte/neutrophile-granulozyten/(Link)
  • https://www.blutwert.net/granulozyten/neutrophil/segmentkernig-zu-niedrig.php(Link)
  • https://www.gesundheitsinformation.de/neutrophile-granulozyten.html(Link)
  • https://www.gesundheit.de/medizin/laborwerte/grosses-blutbild-id215326/(Link)
  • https://www.insel.ch/hemosurf/Data/Data_D/Info/B.htm(Link)
  • https://www.sysmex.de/fileadmin/media/f101/Xtra/Themenblaetter/14.2.06_Stabkernige_Granulozyten_Web.pdf(Link)
  • https://www.blutwert.net/granulozyten/neutrophil/stabkernig-zu-hoch.php(Link)

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Ausführliche Informationen

Der Biomarker „Segmentkernige“ bezieht sich auf eine spezielle Form von weißen Blutkörperchen, genauer gesagt auf reife neutrophile Granulozyten, die charakteristisch durch ihre segmentierte Kernstruktur gekennzeichnet sind. Diese Zellen sind ein wesentlicher Bestandteil des körpereigenen Immunsystems und spielen eine zentrale Rolle bei der Abwehr von Infektionen. Sie sind aktiv in der Entzündungsbiologie beteiligt und helfen dem Körper, Krankheitserreger wie Bakterien und Pilze effektiv zu bekämpfen. Die Anzahl der Segmentkernigen im Blut ist ein wichtiger Indikator für die Gesundheit des Immunssystems und kann Aufschluss über verschiedene Zustände im Körper geben. Im Rahmen der Labordiagnostik ist die Bestimmung der Segmentkernigen ein wichtiger Test, um den Entzündungsstatus und die Wirksamkeit des Immunsystems zu beurteilen. Dabei werden die reifen neutrophilen Granulozyten im Blut gezählt, da Veränderungen in ihrer Anzahl auf unterschiedliche medizinische Zustände hinweisen können. Ein erhöhtes Niveau an Segmentkernigen ist häufig bei akuten Infektionen, Entzündungsprozessen oder bei systemischen Erkrankungen zu beobachten. Umgekehrt kann eine verminderte Zahl auf eine Immunschwäche oder bestimmte Medikamente hinweisen. Die Analyse der Segmentkernigen ist daher ein wertvoller Baustein in der Differentialdiagnose bei unklaren Krankheitsbildern. Typischerweise wird ein Segmentkernige-Test bei Verdacht auf Entzündung, Infektion oder im Rahmen einer allgemeinen Blutuntersuchung angeordnet. Er kann auch in der Überwachung chronischer Erkrankungen oder im Zusammenhang mit Medikamentenwirkungen notwendig sein. Die Ergebnisse werden meist in Form der absoluten Zellzahl oder prozentual im Vergleich zu anderen weißen Blutkörperchen angegeben. Eine erhöhte Anzahl der Segmentkernigen deutet auf eine akute Infektion oder Entzündungsreaktion hin, während eine niedrige Zahl auf mögliche Immunschwäche oder chronische Erkrankungen hinweisen kann. Bei der Interpretation ist stets die Gesamtsituation des Patienten zu berücksichtigen. Die Beurteilung der Segmentkernigen sollte stets im Kontext weiterer Blutwerte und klinischer Befunde erfolgen. Eine erhöhte Zahl an Segmentkernigen ist häufig ein Hinweis auf eine akute bakterielle Infektion, beispielsweise bei einer Lungenentzündung oder einer Wundinfektion. Eine niedrige Zahl kann auf eine Immunsuppression, Knochenmarksschwäche oder den Einfluss bestimmter Therapien hinweisen. Zusammenfassend ist der Segmentkernige-Biomarker ein unverzichtbares Werkzeug in der klinischen Diagnostik, um Entzündungsprozesse zu erkennen, den Krankheitsverlauf zu überwachen und die Therapie zu steuern.