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Ratio T3/rT3: Der Schlüssel zur Schilddrüsenstoffwechsel-Diagnose

Der Biomarker Ratio T3/rT3 ist ein wichtiger Indikator in der Labormedizin, um den Schilddrüsenstoffwechsel zu bewerten und Stoffwechselstörungen zu diagnostizieren. Er hilft dabei, eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Nicht-Wellness-Diagnose zu erkennen, indem er das Verhältnis zwischen aktivem T3 und inaktivem rT3 misst. Seine Bedeutung liegt in der frühzeitigen Erkennung und differenzierten Behandlung von Schilddrüsenfunktionsstörungen.

Referenzbereich

4.2-11

Bedeutung niedriger Werte

Niedrige T3/rT3-Ratio-Werte im klinischen Kontext deuten meist auf eine reduzierte Umwandlung des Vorläufers T4 in das aktive Hormon T3 hin, während das inaktive rT3 im Vergleich erhöht ist. Dies ist charakteristisch für das sogenannte Low-T3-Syndrom oder Euthyroid-Sick-Syndrom, welches häufig bei schweren oder akuten Erkrankungen wie Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, diabetischer Ketoazidose, Anorexie, Sepsis oder nach Operationen und Traumata auftritt. Die pathophysiologische Grundlage liegt in der durch Entzündungsmediatoren (z.B. proinflammatorische Zytokine) und Stresshormone (z.B. Cortisol) induzierten Herabsetzung der Aktivität der Dejodinasen, welche die Umwandlung von T4 zu T3 steuern, während die Produktion von rT3 erhöht bleibt. Differentialdiagnostisch muss man zwischen einer essentiellen Schilddrüsenerkrankung und einem metabolischen Anpassungsmechanismus bei systemischer Erkrankung unterscheiden, da das Low-T3-Syndrom selbst meist keinen primären Krankheitswert besitzt, sondern eher als Schutzmechanismus interpretiert wird. Klinisch impliziert ein niedriger T3/rT3-Wert die Notwendigkeit, die zugrundeliegende schwere Erkrankung oder Stresssituation zu identifizieren und zu behandeln; eine isolierte Schilddrüsenhormontherapie ist in der Regel nicht indiziert. Weiterführende Diagnostik sollte neben Schilddrüsenfunktionsparametern auch Entzündungsmarker, Leberfunktionstests und den allgemeinen klinischen Zustand umfassen, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls Ernährungs
(z.B. Selen
und Jodstatus) oder Stressmanagementmaßnahmen zu ergreifen.

Bedeutung hoher Werte

Erhöhte Werte des Verhältnisses von freiem Triiodthyronin (fT3) zu reverse Triiodthyronin (rT3) im klinischen Kontext deuten auf eine verstärkte Umwandlung von inaktivem rT3 zu aktivem T3 oder eine vermehrte Bildung von T3 dar, was eine gesteigerte Schilddrüsenhormonaktivität widerspiegelt. Pathophysiologisch basiert das Verhältnis auf der Balance der 5'-Monodeiodinase-Aktivitäten, die T4 entweder zu aktivem T3 oder inaktivem rT3 umwandeln; ein erhöhtes fT3/rT3-Verhältnis zeigt somit eine gesteigerte 5'-Deiodinase-Aktivität zur Bildung von T3[5]. Mögliche Ursachen für ein erhöhtes Verhältnis sind Hyperthyreose, eine gesteigerte periphere Umwandlung von T4 zu T3 sowie selten Fälle von Schilddrüsenhormonresistenz, bei der trotz erhöhter Hormone eine unzureichende Wirkung an Zielzellen vorliegt[2]. Klinisch ist das Verhältnis hilfreich, um zwischen verschiedenen Ursachen von Schilddrüsenfunktionsstörungen zu differenzieren, insbesondere um das Sick Euthyroid Syndrom (bei dem das Verhältnis meist erniedrigt ist) von einer echten Hyperthyreose abzugrenzen[5]. Leitlinien empfehlen bei erhöhtem fT3/rT3-Verhältnis die weiterführende Diagnostik mit Messung von TSH, fT4 und gegebenenfalls Bildgebung der Schilddrüse sowie die Erfassung klinischer Symptome, um eine adäquate Therapie, beispielsweise mit Thyreostatika bei Hyperthyreose, einzuleiten. Therapeutisch richtet sich die Maßnahme nach der zugrundeliegenden Erkrankung, eine gezielte Behandlung der Hyperthyreose wird bevorzugt, während bei hormoneller Resistenz eine individuelle Betreuung notwendig ist[2].

Was sind Risikofaktoren die den Wert beinflussen können?

Erkrankungen und Infektionen

Erkrankungen und Infektionen

Herz

Schwere Erkrankungen wie Infektionen, Herzinfarkte oder Krebs können die Schilddrüsenhormone beeinflussen.

Alter und allgemeiner Gesundheitszustand

Alter und allgemeiner Gesundheitszustand

Bei älteren Menschen kann ein hoher Reverse-T3-Wert mit schlechterer körperlicher Leistungsfähigkeit verbunden sein.

Was kann helfen den Wert zu verbessern?

Regelmäßige Bewegung

Regelmäßige Bewegung

Bewegung kann helfen, die Schilddrüsenhormone in Balance zu halten und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern (bei ME/CFS Pacing beachten!).

Stress abbauen und guten Schlaf fördern

Stress abbauen und guten Schlaf fördern

Chronischer Stress und Schlafmangel können das Schilddrüsenhormon T3 senken und Reverse-T3 erhöhen. Entspannung und ausreichend Schlaf sind wichtig.

Ausgewogene Ernährung ohne strenge Diäten

Ausgewogene Ernährung ohne strenge Diäten

Eine zu starke Kalorienreduzierung kann das Hormonungleichgewicht verstärken. Eine gesunde, nährstoffreiche Ernährung ist förderlich.

Nährstoffe optimieren

Nährstoffe optimieren

Jod, Selen, Zink und Eisen sind wichtig für die Schilddrüse. Eine gesunde Ernährung kann helfen, das Gleichgewicht der Hormone zu verbessern.

Ergebniserklärung

Niedrige T3/rT3-Ratio-Werte im klinischen Kontext deuten meist auf eine reduzierte Umwandlung des Vorläufers T4 in das aktive Hormon T3 hin, während das inaktive rT3 im Vergleich erhöht ist. Dies ist charakteristisch für das sogenannte Low-T3-Syndrom oder Euthyroid-Sick-Syndrom, welches häufig bei schweren oder akuten Erkrankungen wie Herzinfarkt, Herzinsuffizienz, Leberzirrhose, diabetischer Ketoazidose, Anorexie, Sepsis oder nach Operationen und Traumata auftritt. Die pathophysiologische Grundlage liegt in der durch Entzündungsmediatoren (z.B. proinflammatorische Zytokine) und Stresshormone (z.B. Cortisol) induzierten Herabsetzung der Aktivität der Dejodinasen, welche die Umwandlung von T4 zu T3 steuern, während die Produktion von rT3 erhöht bleibt. Differentialdiagnostisch muss man zwischen einer essentiellen Schilddrüsenerkrankung und einem metabolischen Anpassungsmechanismus bei systemischer Erkrankung unterscheiden, da das Low-T3-Syndrom selbst meist keinen primären Krankheitswert besitzt, sondern eher als Schutzmechanismus interpretiert wird. Klinisch impliziert ein niedriger T3/rT3-Wert die Notwendigkeit, die zugrundeliegende schwere Erkrankung oder Stresssituation zu identifizieren und zu behandeln; eine isolierte Schilddrüsenhormontherapie ist in der Regel nicht indiziert. Weiterführende Diagnostik sollte neben Schilddrüsenfunktionsparametern auch Entzündungsmarker, Leberfunktionstests und den allgemeinen klinischen Zustand umfassen, um die Ursache abzuklären und gegebenenfalls Ernährungs• (z.B. Selen• und Jodstatus) oder Stressmanagementmaßnahmen zu ergreifen.

Erhöhte Werte des Verhältnisses von freiem Triiodthyronin (fT3) zu reverse Triiodthyronin (rT3) im klinischen Kontext deuten auf eine verstärkte Umwandlung von inaktivem rT3 zu aktivem T3 oder eine vermehrte Bildung von T3 dar, was eine gesteigerte Schilddrüsenhormonaktivität widerspiegelt. Pathophysiologisch basiert das Verhältnis auf der Balance der 5'-Monodeiodinase-Aktivitäten, die T4 entweder zu aktivem T3 oder inaktivem rT3 umwandeln; ein erhöhtes fT3/rT3-Verhältnis zeigt somit eine gesteigerte 5'-Deiodinase-Aktivität zur Bildung von T3[5]. Mögliche Ursachen für ein erhöhtes Verhältnis sind Hyperthyreose, eine gesteigerte periphere Umwandlung von T4 zu T3 sowie selten Fälle von Schilddrüsenhormonresistenz, bei der trotz erhöhter Hormone eine unzureichende Wirkung an Zielzellen vorliegt[2]. Klinisch ist das Verhältnis hilfreich, um zwischen verschiedenen Ursachen von Schilddrüsenfunktionsstörungen zu differenzieren, insbesondere um das Sick Euthyroid Syndrom (bei dem das Verhältnis meist erniedrigt ist) von einer echten Hyperthyreose abzugrenzen[5]. Leitlinien empfehlen bei erhöhtem fT3/rT3-Verhältnis die weiterführende Diagnostik mit Messung von TSH, fT4 und gegebenenfalls Bildgebung der Schilddrüse sowie die Erfassung klinischer Symptome, um eine adäquate Therapie, beispielsweise mit Thyreostatika bei Hyperthyreose, einzuleiten. Therapeutisch richtet sich die Maßnahme nach der zugrundeliegenden Erkrankung, eine gezielte Behandlung der Hyperthyreose wird bevorzugt, während bei hormoneller Resistenz eine individuelle Betreuung notwendig ist[2].

Quellen

  • https://flexikon.doccheck.com/de/Low-T3-Syndrom(Link)
  • https://www.klinik-st-georg.de/die-bedeutung-des-reverse-t3/(Link)
  • https://www.andrino.de/reverses-t3-rt3-der-schluessel-zum-perfekten-schilddruesenmedikament/(Link)
  • https://www.praxisamsachsenring.de/schilddruese-und-die-bedeutung-des-reverse-t3/(Link)
  • https://monapure.com/blogs/schilddruese/umwandlungsstoerung(Link)
  • https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC333152/(Link)
  • https://www.rupahealth.com/biomarkers/free-t3-reverse-t3-ratio(Link)
  • https://paulrobinsonthyroid.com/reverse-t3-what-is-it-and-what-it-means-for-thyroid-patients/(Link)
  • https://ibl-international.com/media/mageworx/downloads/attachment/file/3/0/30123153_ifu_eu_de_reverse_t3_elisa_v8_2024-03_sym9.pdf(Link)

Weitere Laborwerte

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Ausführliche Informationen

Der Biomarker Ratio T3/rT3 ist ein wichtiger Parameter in der Labormedizin, der die Verhältnisbestimmung zwischen freiem T3 (Triiodthyronin) und reverse T3 (rT3) beschreibt. Beide Hormone spielen eine zentrale Rolle im Schilddrüsenstoffwechsel: Während T3 die biologisch aktivste Form des Schilddrüsenhormons ist, wirkt rT3 in der Regel als inaktives Gegenstück, das den Stoffwechsel beeinflusst. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Substanzen gibt Hinweise auf die Regulation der Schilddrüsenfunktion und den allgemeinen Hormonhaushalt im Körper. Das diagnostische Interesse am Ratio T3/rT3 liegt darin, Veränderungen in diesem Wert frühzeitig zu erkennen, die auf eine Störung der Schilddrüsenfunktion oder eine Anpassung des Körpers an bestimmte physiologische oder pathologische Zustände hinweisen können. Ein normales Verhältnis spiegelt eine ausgewogene Schilddrüsenhormonproduktion wider, während Abweichungen auf eine Dysfunktion hinweisen können. Besonders bei komplexen oder unspezifischen Symptomen wie Müdigkeit, Gewichtsschwankungen oder Konzentrationsstörungen ist die Messung des Ratios T3/rT3 hilfreich, um die Ursache zu klären. Erhöhte Werte des Ratio T3/rT3 sind eher selten, treten aber beispielsweise bei einer Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) auf, während erniedrigte Werte häufig bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) oder bei chronischer Stresslage zu beobachten sind. Zudem kann das Verhältnis durch akute Erkrankungen, Stresssituationen oder bei bestimmten medikamentösen Therapien beeinflusst werden. Es ist daher ein wertvolles Werkzeug, um den Hormonhaushalt in der Diagnostik und Therapieplanung zu ergänzen. Der Ratio T3/rT3-Test wird in der Regel dann angeordnet, wenn eine detaillierte Abklärung der Schilddrüsenfunktion notwendig ist oder wenn Unsicherheiten bei den Standard-T3- und-T4-Werten bestehen. Besonders bei Verdacht auf niedrigen Stoffwechsel, chronische Erschöpfung oder unklare Erkrankungen kann die Analyse des Verhältnisses auf eine Regulationstörung hinweisen. Zudem findet der Test Anwendung in der Verlaufskontrolle bei Therapien mit Schilddrüsenhormonen oder bei komplexen Schilddrüsenerkrankungen. Die Interpretation der Ergebnisse erfolgt anhand der jeweiligen Referenzwerte, die je nach Labor variieren können. Ein niedriges Ratio T3/rT3 deutet auf eine mögliche Aktivierung einer Stress- oder Entzündungsreaktion hin, während ein erhöhtes Verhältnis auf eine vermehrte T3-Produktion oder eine verminderte Umwandlung von T4 in T3 hindeuten kann. Wichtig ist die ganzheitliche Betrachtung der klinischen Symptomatik sowie weiterer Laborwerte. Damit stellt der Ratio T3/rT3 eine wertvolle Ergänzung in der Diagnostik von Schilddrüsenerkrankungen dar und unterstützt die individuelle Therapieplanung.